Den Kulturabbau stoppen!
14.11.2025
Appell an Parlament und Bundesrat zum aktuellen Stand der Beratungen des Entlastungspakets 27!
In der Medienmitteilung zur Kulturbotschaft vom 1.3.2024 betonte der Bundesrat, dass “der Bund eine angemessene Entschädigung der Kulturschaffenden garantieren sowie deren Arbeitsbedingungen und die Chancengleichheit verbessern” will. Die Massnahmen des Entlastungspakets 2027 insbesondere die Kürzungen und das Einfrieren der Ausgaben im Bereich Kultur bis 2030 machen dieses vom Bundesrat selbst vorgegebene Ziel unmöglich.
Die Einkommen von Kulturschaffenden sind seit 2016 rückläufig, ein Trend, der sich auch nach der Pandemie fortsetzt, wie die Einkommensstudien von Suisseculture Sociale und eine Umfrage von Suisseculture zeigen . Kürzungen bei der Kulturförderung und das Einfrieren der Ausgaben werden diesen Trend noch verstärken, zumal Beschlüsse des Bundes Kaskadenwirkungen zeigen können, wenn Kantone und Gemeinden nachziehen Es stellt sich die Frage, ob das Bekenntnis des Bundesrats zur Verminderung der Prekarität der Kulturschaffenden eine schöne Rede ohne Folgen bleibt oder wirklich ernst gemeint war.
Die Massnahmen des EP-27 treffen die Kulturschaffenden und den Kulturbereich mit voller Wucht. Es trifft nicht nur die Kulturförderung, sondern darüber hinaus Bereiche, die man erst auf den zweiten Blick bemerkt: bei den Hochschulen, beim Nachwuchs, bei der Medienvielfalt, bei der Regionalpolitik mit INTERREG, bei der Digitalisierung und letztlich bei der kulturellen und gesellschaftlichen Teilhabe. Kultur ist ein Querschnittssektor, eine Brücke zwischen Bildung, Forschung, Medien, Tourismus, Regionen, Wirtschaft und Umwelt und sie ist das wirksamste gesellschaftliche Bindemittel. Die geplanten Massnahmen bedeuten einen massiven Abbau mit Folgen für die Kulturschaffenden, die Kulturinstitutionen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt, den Standort und die Zukunft des Landes, sowie das internationale Ansehen der Schweiz.